Prof. Rudolf Viktor KARL

Liebe Lieteraturfreunde!

Heute erreichte mich eine traurige Nachricht:

OStR Prof. Mag. Rudolf V. Karl ist am 24. Februar 2016 von uns gegangen. Er wird am Mittwoch, dem 16. März 2016 um 11 Uhr auf dem Friedhof Baumgarten, 1140 Wien, Waidhausenstraße 52, verabschiedet und feierlich eingesegnet.
In der Pfarrkirche zur heiligen Thekla, 1040 Wien, Wiedner Hauptstraße 82 wird am Donnerstag, dem 17. März um 18.30 Uhr die hl. Messe gefeiert.

Rolf, wie wir ihn nennen durften, war nach der Gründung des Literaturstammtisches eines unserer ersten Mitglieder und bereicherte uns mit seinen wunderbaren Texten.
Wir werden Rolf vermissen.

Jener, der ein paar Zeilen für Ihn schreiben möchte, hat nun Gelegenheit dazu unter "Kommentar".



Prof. Rudolf V. Karl


Geboren 1931 in Wien.
Der Autor stammt aus einer traditionsreichen Familie. Schon seine Großtante war Mitglied der Wiener Hofoper unter Gustav Mahler, seine Mutter ebenfalls Mitglied der Wiener Staatsoper und er selbst hat an der Hochschule für Musik in Wien die Fächer Schulmusik und Kirchenmusik studiert. In jungen Jahren trat er als Liedbegleiter seiner Mutter auf, hat bei den Salzburger Festspielen mitgewirkt und sich immer mit Literatur beschäftigt.

Prof. Rudolf Viktor KARL begann schon nach der Matura zu schreiben, wählte auch das Studium der Germanistik und veröffentlichte zuerst einige Gedichte in Wiener Tageszeitungen.

Berufliche Verpflichtungen als AHS-Lehrer und Erzieher, Liedbegleiter und Rezitator ließen neben familiären Pflichten die Öffentlichkeitsarbeit in den Hintergrund treten. Erst 1977 begannen die Veröffentlichungen in Literaturzeitungen. Später Lesungen vielerorts und Beteiligungen an Anthologien.

Karl war im Vorstand des Verbandes geistig Schaffender und Österreichischer Autoren
Er trug als Musiker bei vielen literarischen Veranstaltungen zur Bereicherung bei.

Das Anliegen des Autors war eine psychologisch fundierte, allgemein verständliche Menschengestaltung in seinen Prosastücken und eine Belebung der Natursymbole und Naturbetrachtung in seiner Lyrik.

Von Ihm sind zahlreiche Bücher erschienen, auch in Übersetzungen ins Englische und Japanische.
Wolfgang Kraus (Gast) - 6. Mär, 11:06

Schade

Ich habe Rudolf Karl nur kurz gekannt, meine ersten waren seine letzten Teilnahmen an unserem monatlichen Stammtisch. Aber ich habe ihn kennengelernt als einen Herrn der alten Schule, gebildet und kultiviert. Es tut mir leid um ihn und ich wünsche ihm für diesen neuen Abschnitt, von dem wir nichts wissen und nur ahnen oder glauben können, das Allerbeste.

Jan Clemens Faerber (Gast) - 25. Sep, 12:13

Klassenvorstand Unterstufe

Oje, bin soeben durch eine Google Suche auf diese Meldung gestoßen. Hatte nach meinem Schulausstieg 1990 gelegentlich Kontakt zu meinem "Professor Karl". Er hat immer im Lehrerkammerl geraucht, aber Alkoholprobleme hatte er keine. War ein sehr guter Klavierspieler und auch ein Organist, hat sich einige Jahre zuvor mit der Pfarre in Mauerbach zerstritten und das Musizieren in der Kirche als sein gelegentliches Amt zurückgelegt. Er hatte zumeist reine Bubenklassen (der Einfachheit halber oder wegen dem Schnitt und dem Stundenplan mit Turnen) in Wien in der früheren Singrienergasse 19-21, 1120 Wien, GRG und RG XII, welches später in die Anton-Baumgartner-Strasse beim Wohnpark Alterlaa in der Nähe, 1230 Wien verlegt wurde. Seine Fächer waren Musik und Deutsch, er hatte sehr klassische, persönliche und markante Ansichten, die durchaus Allgemeingültigkeit auch in der kritischen Öffentlichkeit besaßen. Er liebte Salzburg, Wandertage und ganz allgemein Anlässe und ganz offensichtlich machte im auch das Unterrichten sehr Spaß und er tat dies mit einem großen Verantwortungs- und Pflichtgefühl im Sinne von wahren von Werten, Wertschätzung und auch dem Respekt vor dem Preis Konflikten ins Auge zu sehen. Von der Krankenkasse bekam er in der Pension ein Fahrzeug mit Motorrad-Nummerntaferl ohne Führerschein finanziert, welches im eines Tages Unbekannte in seinem Abstellplatz mutwillig zertrümmert haben. Eine Neufinanzierung war nicht möglich. Kinder hatte er keine jedoch eine Art Ziehsohn. Ein Untermieter in seinem Haus wählte eines Tages den Freitod. Prof. Karl hatte in der Pension das Rauchen nach einer Bypass-Operation aufzugeben, achtete vermehrt auf Gesundheit durch Orangensaft und sonstige gesunde Ernährung, war aber zuletzt durch Schwächung und Alter in seinem gesamten Leben sehr beeinträchtigt und dadurch noch zurückgezogener und einsamer in seinem Privatleben, welches durch seine Aktivitäten für die Kunst, Vorlesungen und Plege von Kontakten oftmals völlig aufgesogen wurde. Sein Wohnsitz war zuletzt ebenso ein Problem für ihn mit der Entfernung zu Einkaufsmöglichkeiten im rasch ablaufenden Tageszeitrhythmus und Telefonate hat er nur mehr sehr ungern angenommen. Der Telefonbucheintrag, der früher immer gleichbleibend im Verzeichnis stand, wurde in den wenigen letzten Jahren nicht mehr geführt. Seine letzte Haltung im späten Leben war betont hinausrufend, dass die Eigenheiten eines jeden Menschen im Alter sich verstärken, sowohl die schlechten als auch die guten. Auch eine direkte Konfrontation mit praktischen Vorwürfen an die Schüler in der Klasse und sehr persönliche Vorwürfe an Störer im Unterricht waren eines seiner großen Eigenschaften und bereits für junge Buben mit offenem Ohr ein unwillkürlicher Anlass philosophisch sich in andere Menschen hineinzuversetzen und ihr eigenes Leben abstrakt zu Analysieren zurück vom Alter schauend, was wir doch für dumme Lausejungen früher waren. Durch den Versuch die Vergangenheit zu bewältigen wurde oft klar, wie wichtig ihm einerseits die alten Werte waren, die er in der Gegenwart immer verfallen sah und andererseits fand man eine unaussprechliche Wortlosigkeit und Fassungslosigkeit vor, dass diese große Vergangenheit einfach ausgelöscht und ins Nichts verronnen war durch Krieg, Bomben, Wehrmacht, Besatzung, Ehre, Vaterland, ... von solchen Dingen hat er uns nie vorgeschwärmt und Krieg und Kampf war nie Inhalt seiner Predigten. Jedoch sein Kummer, sein Lebensschmerz, seine Einsamkeit in der Gemeinschaft war doch geprägt von der Machtlosigkeit gegenüber der Sorglosigkeit dem Weltfrieden gegenüber, ohne dem die goldenen Werte ohne Fundament vor seinen Augen Jahr für Jahr sich im Boden neigten und nicht selten umkippten und zerbrachen.
Auf Wiedersehen - Sie waren ein guter Lehrer

Mein Lesestoff

Ilse Pauls
Worte am Weg

Eva Novotny
Spuren in meinem Leben

Ilse Pauls
Auf dem Weg, Nachdruck 2009


Maria C Vargas de Speiss
Hispana: Poesie /Poesía

Hrsg. Günter Vallaster
Ein Alphabet der Visuellen Poesie

Hoffmann Ingrid
Zauberhaftes Wiental

Ilse Pauls
Späte Ernte

Ilse Pauls
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